Senfcall.de

Privatsphäre respektierende Videokonferenzen

Liebe Senfcallende,

das Jahr 2021 ist zu Ende. Im letzten Jahr hat sich bei Senfcall einiges geändert. In diesem Beitrag möchten wir Euch einen Rückblick auf unsere Erfolge geben und dies mit Zahlen garnieren.

Unser letzter Transparenzbericht entstand tatsächlich kurz vor einigen großen Ereignissen. Im Dezember letzten Jahres hatten wir bis dahin den Höchstand an 1117 Menschen, die zeitgleich Senfcall nutzten. Vermutlich sorgten die Schulschließungen dafür, dass wir am Montag nach den Weihnachtsferien einen neuen Rekord mit über 6000 gleichzeitigen Nutzer:innen aufstellten. Um dies abzufangen, mussten wir kurzfristig unsere Kapazitäten stark vergrößern. Der Ansturm war so groß, dass wir auch das Anlegen spontaner Meetings temporär deaktivieren mussten, jedoch nur für wenige Minuten. Mit der Entspannung der Corona-Lage über den Sommer nahm auch die Nutzung von Senfcall wieder ab, sodass wir Teile der neuen Server wieder abgestoßen haben. Dank der Ende 2021 erschienenen neuen BigBlueButton-Version 2.4, die erheblich effizienter arbeitet als die Vorgängerversionen, konnten wir die erneut gestiegene Nutzung im Winter 21/22 diesmal ohne zusätzliche Server bewältigen. Wir danken an dieser Stelle dem BigBlueButton-Team und allen Menschen, die Ende 2021 an unseren Lasttests teilgenommen haben.

Insgesamt wurden uns letztes Jahr über 15.500€ gespendet. Vielen Dank! Auch wenn unregelmäßig größere Ausgaben anfallen (beispielsweise eine Schulung für unseren Datenschutzbeauftragten oder die Konsultierung einer Rechtsanwältin, dazu weiter unten mehr), werden wir Senfcall bei gleichbleibenden monatlichen Kosten mit diesem Geld noch über ein Jahr lang betreiben können. Unsere Ausgaben im Jahr 2021 belaufen sich auf insgesamt circa 11.400€. Der Großteil der Ausgaben entfiel auf die Mietkosten der Server. Kleinere Kosten waren für die Bereitstellung der Telefoneinwahl und Rechtsberatung.

Der Grund für die Rechtsberatung war eine Anfrage des LKA Berlin. Aufgrund einer Strafanzeige wünschte das LKA Berlin die Herausgabe von Logdaten zu einem Usernamen, der wenige Tage vorher an einem Meeting teilgenommen hatte. Beim genutzten Videokonferenzserver war das Logging zu diesem Zeitpunkt deaktiviert, jedoch nicht beim Verwaltungsfrontend, wo die Logdaten zu diesem Zeitpunkt 7 Tage vorlagen und noch vorhanden waren. Die Anfrage, wie auch einige Folgeanfragen, waren rechtlich allerdings unzulässig. Erst auf eine Anfrage der Staatsanwaltschaft Berlin mussten (und durften) wir die Logdaten (IP-Adresse und Beitrittszeitpunkt zum Meeting) herausgeben. Die Aufbewahrungszeiten für unsere Logs liegen inzwischen bei nur noch 3 Tagen. Ein vollständiger Verzicht auf Logdateien wäre bei einer derartigen komplexen Software wie BigBlueButton nicht praktikabel.

Aufgrund der großen Spendenbereitschaft des letzten Jahres brauchen wir auf absehbare Zeit keine Spenden mehr und wünschen uns daher, dass eure Spenden anderen Projekten zugute kommen, die sie jetzt dringend brauchen. Wir veröffentlichen demnächst eine Liste mit Projekten – die unserer Meinung nach – Spenden sowohl gut einsetzen, als auch gut gebrauchen können.

Neben dem öffentlich über die Website verfügbaren Dienst bieten wir auf Anfrage auch Accounts zum Anlegen fester Räume an. Hierfür haben sich bislang fast 10.000 Menschen registriert.

Inzwischen bieten wir für gemeinnützige Vereine die Integration von Senfcall-Videokonferenzen in eigene Systeme an, inklusive Auftragsdatenverarbeitungsverträgen (AVV). Schaut für Infos hierzu gerne auf unserer Hilfeseite vorbei.

Das war ein kleiner Einblick in den Senf hinter den Kulissen.

Wir würzen allen ein frohes neues Jahr!
Euer Senfcall-Team